Schlagwort-Archive: Erinnerung

Gelesen: Fahrenheit 451

Ray Bradburys Dystopie einer Welt ohne Bücher, dafür mit totaler Kontrolle. Die Feuerwehr hat plötzlich nichts Anderes mehr zu tun als Bücherpolizei zu spielen und die Bücher, die noch existieren und die Menschen, die sie besitzen, zu verbrennen und so die Erinnerung auszulöschen.

«Du musst begreifen, bei der Größe unserer Zivilisation kann keinerlei Beunruhigung der Minderheiten geduldet werden. Sag selbst, was ist unser aller Lebensziel? Die Menschen wollen doch glücklich sein, nicht? Hast du je etwas anderes gehört? Ich will glücklich sein, sagt ein jeder. Und ist er es nicht? Sorgen wir nicht ständig für Unterhaltung und Betrieb? Dazu sind wir doch da, nicht? Zum Vergnügen, für den Sinnenkitzel? Und wirst du zugeben, dass daran in unserer Kulturwelt kein Mangel herrscht.»

«Nein» (S. 84–85)

Bradbury, Ray. Fahrenheit 451. Roman. Zürich: Diogenes, 2008.

Linkeria #23: Erinnerungskasten (Woche 4/5, 2010)

Diese Linkeria ist eine Doppelnummer: Woche 4 ist ausgefallen, die Links werden hier mitgeliefert. Im Nachhinein.

  • Semantic Weblog: Die Idee des semantischen Weblogs. Eine Kombination aus Blog und Wiki: Im Zeitlauf, aber auch in der Enzyklopädie. Äusserst interessantes Projekt.
  • Mein Leben rippen: Der Erinnerungskasten braucht Text. Deshalb muss man aus Musik, Bildern und Büchern Text machen.
  • WordPress vs. Drupal: Weshalb sich Drupal besser fürs Semantic Weblog eignet als WordPress.
  • Semantic Weblog: Der Strom und die Karte. Das Semantic Weblog skizziert. Nach den Worten des Schöpfers: Davinciesque.
  • Digitale Textgenese: Was dabei herauskommen könnte, wenn ein Programm den Weg eines Textes aufzeichnen würde.
  • The fringe benefits of failure: Eine Vorlesung über den Vorteil des Scheiterns. Da sagt doch die Grossmeisterin der Magie: «We do not need magic to transform…»

Jeden Samstag 3 Links und Kürzestzusammenfassungen zu interessanten, visionären, relevanten und lesenswerten Texten aus dem Web. Anregungen werden gerne per Mail entgegengenommen: linkeria [affenschwanz] textworker [punkt] ch

Linkeria #15: Welt fassen (Woche 50, 2009)

  • The Skill of Emplotment or the Rise of Storytellers: Komplexität in Geschichten erzählen. Gedanken über Geschichten in immer komplexeren Welten.
  • Dürfen Fernreisen sein? – Ilija Trojanow, Sabine Minninger und Harald Zeiss, diskutieren bei der Zeit übers Reisen. Wer darf wie reisen?
  • Die Schreibengel: Miriam Meckel über Lesen und Schreiben, Gedanken und Erinnerungen. «Wenn Advent schon etwas mit Ankommen zu tun hat, dann könnten es doch auch ein paar Schreibengel sein, die in den kommenden Tagen und Wochen sanft und leise bei uns landen und unsere Gedanken anstupsen.» [via: Blogbibliothek]

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Linkeria #9: Phaidros revisited? (Woche 44, 2009)

  • Das Gehirn auf Standby: Die Erinnerungsfähigkeit unserer Generation schwindet. David Bauers Plädoyer, wieder bewusster zu entscheiden, wann wir die technischen Helferlein und Apps auf dem iPhone benutzen. Phaidros revisited?
  • Innerer Monolog eines E-Books: Umberto Eco macht sich in der FAZ Gedanken darüber, wie sich ein E-Book fühlt, wenn es Texte einverleibt bekommt (und wie sich ein Papierbuch fühlen mag, das sich mit einem Text begnügen soll).
  • Electronic Books: Notiz zu «About Real Books» in der Working Library. Über die Kindheit des elektronischen Buchs und warum man Blätter immer noch wegen des Blätterns liebt.

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Elefanten am Ganges

Da spricht man über Erweiterungen von EU-Grenzen im Rahmen der Bilateralen Verträge, was an sich schon Kuriositätswert hat, wenn sich im Moment die Politik doch um Dinge wie HarmoS, Nachfolge Schmid oder ein flexibles AHV-Alter drehen würden. Es kommen die alten Argumente, dass man Grenzen geschlossen halten muss, damit keine Arbeitsplätze verloren gehen. Und dass Affen und Elefanten ohnehin nicht viel gemeinsam hätten.

Im gleichen Atemzug erwähnt er die neuen Angebote, die er im Internet entdeckt hat: Geisterschreiber aus Indien, die perfekte englische Texte hervorzaubern und keinen goldenen Penny verlangen, sondern sich auch mit weniger zufrieden geben. Oder er erzählt, wie toll es sei, dass seine Bücher jetzt immer diesen würzigen Geruch an sich hätten, speziell dann, wenn er seine Fotobücher mit den Ferienerinnerungen aus Bulgarien im Billigparadies am Ganges drucken lasse.

In solchen Momenten kommt es einem richtig spanisch, nein vielmehr ungarisch vor, während man den nächsten Appenzeller bestellt.