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Linkeria #14: Create And Understand (Woche 49, 2009)

  • On Work: Gedanken zu Arbeit: «‹Work› can mean toil or slog, but it can also mean creation, opus, oeuvre
  • East vs. West: Inder Devdutt Pattanik über verschiedene Welten. Und darüber, verschiedene Welten verstehen zu wollen: «The World» und «My World», Logos und Mythos.
  • Ein Gespenst geht um in der Schweiz. Das Gespenst heisst Eidenbenz: Eidenbenz herrscht in der Schweiz. Ein Essay von Charles Lewinsky, der sogar Köppel attackiert. «Wir müssen uns einsetzen. Die Kleinarbeit nicht scheuen. In Parteien eintreten.»

Linkeria: Jeden Samstag 3 Links und Kürzestzusammenfassungen zu interessanten, visionären, relevanten und lesenswerten Texten aus dem Web. Anregungen werden gerne per Mail entgegengenommen: linkeria [affenschwanz] textworker [punkt] ch

Von der grünen Fee und Sontga Margriata

Eine andere Sicht der Mythen als diejenige von Dannie mit dem Swiss Myth zeigt das Schweizer Fernsehen mit ihrer Produktion «Mysteriöse Schweiz». Sie ist weniger der politischen Vereinnahmung der Sagenwelt als vielmehr dem kulturellen Aspekt der Sagenwelt verpflichtet.

In dieser Serie von dreizehn Geschichten werden Sagen, Mythen und Geschichten erzählt, die mit verschiedenen Orten der Schweiz verbunden sind. Oft handelt es sich um Geschichten mit Feen und anderen sagenumwobenen Wesen, die Einfluss auf die Bewohner oder Besucher dieser Orte auswirken sollen.

Teilweise werden sie gar geschildert als magische Wesen, die Gegenstände bewegen können oder gar Gerüche ausbreiten, die den Tod eines Gemeindemitglieds ankündigen.

Die dreizehn Kurzsendungen zum Thema der Mythen, des Mystischen und der Sagen versucht, verschiedene Regionen der Schweiz mit ihren Kameras aufzudecken. So macht die Kamera nicht halt vor der Sontga Margriata, einer Alpengöttin, die in einem uralten rätoromanischen Lied besungen wird oder der grünen Fee, die im neuenburgischen Val-de-Travers auftaucht, wenn Absinth mit Absinthlöffel und Würfelzucker genossen wird, was auch der Anreiz für die Schwarzbrennerei gewesen sei.

Die Sendung kann auch als Podcast abonniert und heruntergeladen werden.

Über den Swiss Myth (51)

Dannie Jost hat heute am Blogcamp 2.0 mit ihrem Referat zum «Swiss Myth» zu sehr interessanten Gedanken über den «Swiss Myth», die Schweizer Politik und die Wahrnehmung der Welt anspornen können.

Die anschliessende Diskussion hat denn auch gezeigt, wie sehr sich eine Beschäftigung mit den Mythen lohnen kann. Und auch die Beschäftigung mit dem Begriff des Mythos, der Bildung von Mythen.

Dass der Umgang mit Mythen durchaus auch Kritik ermöglichen soll, die aus der Beschäftigung mit dem Thema «Mythos» herausgehen kann, zeigten die Reaktionen der Gesprächsteilnehmer. Ein kritisches Hinterfragen der Mythen ist nämlich insofern von Bedeutung, als wir unser Denken mit der Vereinnahmung durch Mythen auf eine gewisse Weise prägen, gar Weltanschauungen mit Mythen erklären.

Gerade wo es zu Erklärungen von Identität kommt, die auf Mythen gründen, ist äusserste Vorsicht geboten. Lustigerweise wurde der Tell-Mythos nicht erwähnt. Dies war wohl dem Thema zu verdanken, das Dannie Jost mit ihrer Schilderung zu den Krawallen in Bern klar in eine andere Richtung gelenkt hat.

Dass der Reichtum der Schweiz nicht auf den natürlichen Rohstoffen gründet, von denen die Schweiz wahrlich nicht allzu viele Vorkommnisse hat ausser Wasser und Gestein, wurde uns von Dannie schön vor Augen geführt. Dass der Reichtum der Schweiz davon abhängt, was die Menschen machen, wird auch durch die Metapher des «blue-collar workers» entwickelt: Corsins Hemd – ein typisches Arbeiterkleidungsstück – trägt das Namensschild «Hacker». Der schönste Beweis dafür, dass Leute, die sich mit Information auseinandersetzen, Informationsarbeiter sind.

Aber auch hier lohnt es sich noch, die unzähligen Fragen, die sich noch stellen, zu beantworten. Alles kommt zu seiner Zeit. Da wären zum Beispiel:

  • Wie entstehen Mythen?
  • Wie beeinflussen Mythen unser Denken?
  • Was leisten Mythen zur Identitätsbildung?
  • etc.