Schlagwort-Archive: Notiz

Linkeria #28: Kreieren & Kommentieren (Woche 11, 2010)

  • Ways of writing: Wir müssen bessere Schreiber werden. Warum wir lesen müssen, damit wir antworten können. «That, of course, was the reason for the pen all along: it’s a physical reminder that you are not reading merely to consume the words of others passively, but that you have an obligation to respond.»
  • How to Become a Better Manager … By Thinking Like a Designer: Zusammenhängendes, strukturiertes und kreatives Denken von Designern für Managern. Ein Interview mit Nancy Duarte und Garr Reynolds (Presentation Zen). «Look for metaphors in your daily lives that you can apply toward illustrating and clarifying ideas. Personal stories can also be incredibly effective in helping to create context and meaning.»
  • You are creative (who the %$#@! says you’re not?): Über den Wert von Ruhezeiten und Wiederaufladen. «Idling or „doing nothingness“ is important. Most of us, myself included, are obsessed with „getting things done.“ We’re afraid to be „unproductive.“ And yet, the big ideas often come to us during our periods of „laziness,“ during those episodes of „wasting time.“»
  • Wiederentdeckung der Musse: Warum es wichtig ist, nichts zu tun, im Armsessel zu sitzen und Gedanken nachzugehen statt auf der To-Do-Liste einen Punkt nach dem anderen abzuhaken, Mails tausend Mal am Tag abzufragen und zu beantworten.
  • «Muße braucht Zeit»: Interview zur Beschleunigungsgesellschaft mit dem Soziologen Hartmut Rosa. Die Technik lullt uns ein mit ihrer Schnelligkeit und macht uns zur Langsamkeit in Person.

Jeden Samstag 3 Links und Kürzestzusammenfassungen zu interessanten, visionären, relevanten und lesenswerten Texten aus dem Web. Anregungen werden gerne per Mail entgegengenommen: linkeria [affenschwanz] textworker [punkt] ch

Linkeria #16: Notieren (Woche 51, 2009)

  • «Pro Tag schaffe ich maximal 10 Dinge»: Harald Martensteins Leben in Form von blauen Karteikarten. Hellblau, bitte.
  • Rosenbaum Note-Taking Method: «I find that it actually fixes everything in my mind in a way that the reporting process does not. I think it’s because you have to do a little extra mental work to distill your material into a word or two for the index.»
  • On Keeping a Journal: Ein Klassiker. Paul Saffo reist nacht Florenz, Kyoto und Peking für seine Notizbücher, wenn es ihm nicht nach Moleskine ist.

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Namen und Dinge

Manchmal kommt es vor, dass man einen Namen sucht, von dem man nur noch einen Laut weiss, umso genauer allerdings das Gebiet kennt, mit dem der Name in Verbindung steht. So ging es erst kürzlich, als ein Name mit einem zischenden Anfangslaut gesucht war. Die ganze Sache musste umso peinlicher sein, weil die gesuchte Person eine der begründenden Personen des Studiengebietes war. So sucht man seine Notizen ab, weil man weiss, einmal eine Radiosendung zur historisch-kritischen Bibelauslegung gehört zu haben, in der genau diese Person mit dem «sch»-Laut vorgekommen ist.

Die Notizen werden auch gefunden, aber komischerweise steht der Name nicht mehr da, wo man sich erinnerte, sei er aufgeschrieben. Da beginnt die Suche mit Suchmaschinen, die einem ja manchmal beim Erinnern helfen. Aber auch da findet sich nichts. Und da wird man an Joseph Roths wunderbaren Satz erinnert, der von den Namen handelt.

Aber auch hier muss das kleine Erinnern reichen, das in etwa sagt: Alles nur Namen. Namen sind wichtig! Denn auch dieser Satz ist nicht da aufgeschrieben, wo er hätte aufgeschrieben sein sollen.

Dann blättert man im Ordner eine Seite nach hinten und sieht eine Notiz zum ähnlichen Thema im Islam, blättert zwei Seiten nach vorne und hat genau den Namen, den man so vergeblich im Internet gesucht hat, weil man die Begriffe entweder zu abstrakt eingegeben hat, oder weil man nicht die Zeit aufbringen wollte, jedes einzelne dieser Millionen von Resultaten zu überprüfen.

Zum richtigen Zeitpunkt ist dann Carl Friedrich Strauss eben doch noch aufgetaucht. Dass dies nicht immer so sein muss, hat dann der Mit-Passagier im Bus bestätigt. Nur scheint Suchen und Nichtfinden manchmal lebensbedrohliche Züge anzunehmen. Schuhe, die dieser Passagier als Winterschuhe ausgab – es lagen ja Salz und Schnee – würde manch einer nicht einmal im Sommer anziehen wollen.

So versteht man auch ansatzweise, wie Leute ihr Leben im Ordnen der Dinge leben können, weil das Ordnen – so würde wohl der Arzt in diesem Fall empfehlen – der vielleicht sogar letal endenden Lungenentzündung vorbeugt.