Präsentieren muss man heute eigentlich in jedem Kontext können. Und weil es gerade an der Zeit war, im Tutorat präsentieren zu üben, dachte ich mir, wäre es doch eine ganz lustige Idee, Powerpoint-Karaoke für diesen Zweck auszuprobieren.
Mit zwei Präsentationen aus Einführungskursen der Linguistik (schliesslich sind Linguistinnen und ein paar wenige Linguisten bei mir im Tutorat) durften sich die Damen beweisen, und da haben sie sich ganz locker geschlagen. Ich hätte nicht erwartet, dass das so problemlos vonstatten geht. Auch die jungen Herren haben sich gut geschlagen, obwohl sie das schwierigere Los gezogen haben: Sie durften die Präsentation von Sarah zum Besten geben.
Die Idee der Powerpoint-Karaoke fanden die TeilnehmerInnen ganz amüsant, einige hatten es sich aber leichter vorgestellt, eine Präsentation zu halten, die man nicht selber geschrieben hat.
Ich hatte dummerweise nicht damit gerechnet, dass es heute noch Leute gibt, die nicht wissen, was ein Blog ist. Schon gar nicht unter Studenten, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Jetzt wissen es auf jeden Fall alle, auch wenn sie sich über den Neologismus gewundert haben dürften. Die Beschreibung mit den «Klowänden des Internets» fanden sie dann auch ziemlich treffend. Und den Aspekt der Demokratisierung fanden sie ganz spannend.
Zur Lektüre der Liz-Arbeit von Sarah bin ich leider noch nicht gekommen, wenn sie aber so interessant ist wie die Präsentation am Blogcamp, dann freue ich mich schon darauf. Es wird aber wohl irgendwann zwischen Weihnachten und Februar, bis ich hier etwas darüber schreiben werde.
Wenn ich brav meinen Feedreader abgearbeitet hätte, dann wäre meine Frage im Kopierraum überflüssig gewesen… Lustig, dass die rasch zusammengestiefelte Präsentation für Unterrichtszwecke verwurstet wurde! Gutes Semesterende!
Fragen im Kopierraum sind nie überflüssig…
Du könntest übrigens deinen Prüfenden der Linguistik noch über die Dimensionen von Web 2.0 aufklären. Ob Youtube denn auch zum Web 2.0 gehöre? Aber ja doch.
Gilt eigentlich sekundäre Oralität auch noch fürs Netz?
Ich weiss nicht, ob Herr Professor YouTube kennt bzw. als sprachwissenschaftlich relevant erachtet…
„Sekundäre Oralität“ klingt ganz nach Geisterwissenschaften, wie heute Mittag ein Jus-Doktorand diese Wissenschaften mit den unverständlichen Ausdrücken bezeichnete.
Aber bestimmt kennt der Herr YouTube, sonst hätte er ja nicht gefragt. Man analysiert schliesslich auch Anrufbeantworter-Gespräche oder Tramdurchsagen. Für dokumentationswürdig hält er auch den sich fernmündlich betätigenden Lift im Uni Hauptgebäude, oder GPS-Geräte, die mit einem sprechen.
Weil du gerade von Juristen sprichst: Am Dienstag habe ich eine der schwerwiegendsten Bildungslücken aufgefüllt. Das juristische Schiff ist gar nicht schlecht.