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#24: Mojito abbestellen (116)

Trotz langer Pause hier im Blog ist jetzt schon Nummer 24 an der Reihe. Man kann sie nicht mehr abbestellen, denn eine Abbestellung für die Nummer 24 kommt bereits zu spät, wenn diese Zeilen gelesen werden. Das wäre dann so, wie wenn man in einer Bar einen Mojito bekommen würde, davon kostete und erst dann die Abbestellung offiziell machen würde. Da wäre sogar der Barkeeper aus Nummer 23 perplex, auch wenn er einen gewissen Witz drauf hat, der nicht auf Selbstkritik verzichtet.

Abbeuteln hingegen soll die lokale bayrische oder österreichische Varietät von abschütteln sein, dessen kann ich mich im Moment aber nicht vergewissern, denn im Kanton Zürich kommt man weder in den Genuss eines waschechten Bayrischen noch einer österreichischen Zunge. Vielleicht ändert sich ja im Juni, wenn alle nur noch daran denken, das kleine Runde in das grosse eckige zu bringen, etwas daran? Dies wäre wenigstens eine Möglichkeit, der Freude am passiven Massen-Fussballspiel etwas Positives abzugewinnen.

Dass man den schönen Namen der Stadt Abbeville in Abbevillien transkribiert, könnte man fast ein sprachliches Verbrechen nennen, aber Dinge solcher Art gibt es ja glücklicherweise nicht. Die Sprache gehört ihren Benutzern und wird täglich durch sie neu bestimmt. Da muss man auch nachschlagen können, dass mit Abbevillien eine Stätte der frühesten Altsteinzeit in Nordfrankreich gemeint ist.

Seit zwei Jahren ist der Bär zurück (30)

Der Bär ist seit zwei Jahren zurück in der Schweiz. Zumindest lassen die Medienberichte in den letzten 3 Sommern (der laufende eingeschlossen) dies suggerieren. Nachdem 1904 in der Schweiz der letzte Bär geschossen worden war, wurden zwar sporadisch Bären gesichtet, direkt gelebt hat in der Schweiz wohl aber kein Bär.

Touristische Attraktion 2005

Zum besten Zeitpunkt kam der Bär im August 2005: Kurz vor dem Schluss der Sommerferien in der Schweiz war der Bär die Attraktion für Touristen, die einen Wochenendausflug machen wollten. Im schönen bündnerischen Münstertal hat sich der Bär eine schöne Region zum Wohnen ausgesucht. Paradoxerweise ziemlich in der Nähe wurde am 1. September 1904 der letzte Bär erlegt. Dieses Mal sollte es aber dem Bären besser gehen als noch vor rund hundert Jahren, denn nach gut einem Monat macht sich der Bär auf Wanderschaft und verlässt die Schweiz sodann wieder.

Darauf folgt Bären-Management-Plan 2006

Weil der Bär – wie im 2005 gesehen – ziemlich eigensinnig ist und Meister Petz trotz Nichtbestehen von jedwedem Bärenansiedlungsprojekt wieder in die Schweiz einwandert (Achtung, Zottel einsperren und Sicherheit schaffen!), musste das «Raubtiermanagement» des Bundes erweitert werden. Das Bärenkonzept wurde am 25. Juli 2006 veröffentlicht und soll helfen, die Bevölkerung vor dem Bären zu schützen und Schäden zu verhindern. Unser benachbartes Fürstentum hat gar einen alpinen Bärenworkshop ins Leben gerufen. Dank all diesen Massnahmen in den einzelnen Ländern, soll der Bär möglichst wenig Schäden anrichten. Wenn er aber wie 2005 auf Wanderschaft geht und das Land verlässt, ist ein einzelnes Land überfordert. Eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ländern sei sehr wichtig, wie auf der Raubtiermanagement-Seite des Bundes nachzulesen ist.

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Und Test-Bär 2007

Auch 2007 bärt es wieder im Bündnerland. Diesmal ist es ein junger Bär, nicht mehr ein ausgewachsener wie im 2005 noch (Der Bär weiss schliesslich um die Probleme der AHV 😉 ). Ist dies der Bär, der sich gesagt hat, jetzt wollen wir dieses Bären-Konzept einmal ausprobieren? Wissen jetzt alle Leute, dass Sie, wenn sie einen Bär sehen, stehen bleiben und laut redend auf sich aufmerksam machen sollen? Dass sie den Bären auf keinen Fall füttern sollen? Und den Bären nicht provozieren sollen? Bis jetzt scheint es gut zu klappen. Futter beschafft sich der Bär selber, frisch vom Bauer. So schmeckt Lamm am besten. Heute wurde gar vermeldet, dass der Bär eingefangen und mit einem Sender ausgestattet wurde. Eine spektakuläre Aktion mit Helikopter und Narkosegewehr, versteht sich. Aber der Bär hat doch eigentlich nur schwarze Schafe aussortieren wollen, was ist denn falsch daran, dann nimmt er schon anderen die Arbeit weg?Ich wünsche dem Bär bei seiner Reise auf jeden Fall einen angenehmen Aufenthalt im Bündnerland. Auf dass er so wenig Knallpetarden und Gummischrot in Anspruch nehmen muss. Und ein kleiner Tipp an den Bären: Lass dir von den Journalisten und Fotografen, die unbedingt noch schnell das Sommerloch füllen müssen, nicht die Sommerferien verderben!

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