Zu Handschriften geht eines der Seminare dieses Semesters. Endlich mal lesen lernen! Das ist doch etwas für Literaturwissenschaftler. Und dann immer auch noch ein bisschen versuchen, genetische Rekonstruktionen herzustellen, so richtig handfestes Zeugs mit psychoanalytischem Potenzial.
Aber die Abgründe der Entstehung dieser Handschriften interessieren ja nur die Auditoren, die’s im Seminar nicht gibt. Und weil die Kurrentschrift bei jedem Autor anders aussieht, so war das mit Handschriften eben, lesen wir uns bei verschiedenen ein: Walser, Goethe, Heine.
Das schöne daran: Nach der Knobelei stehen nicht ausgefüllte Kreuzworträtsel oder Sudokus, sondern Texte, an denen wir uns nach dem Entziffern erst recht die Zähne ausbeissen.
Damals nannte man das noch Philologie.