Dannie Jost hat heute am Blogcamp 2.0 mit ihrem Referat zum «Swiss Myth» zu sehr interessanten Gedanken über den «Swiss Myth», die Schweizer Politik und die Wahrnehmung der Welt anspornen können.
Die anschliessende Diskussion hat denn auch gezeigt, wie sehr sich eine Beschäftigung mit den Mythen lohnen kann. Und auch die Beschäftigung mit dem Begriff des Mythos, der Bildung von Mythen.
Dass der Umgang mit Mythen durchaus auch Kritik ermöglichen soll, die aus der Beschäftigung mit dem Thema «Mythos» herausgehen kann, zeigten die Reaktionen der Gesprächsteilnehmer. Ein kritisches Hinterfragen der Mythen ist nämlich insofern von Bedeutung, als wir unser Denken mit der Vereinnahmung durch Mythen auf eine gewisse Weise prägen, gar Weltanschauungen mit Mythen erklären.
Gerade wo es zu Erklärungen von Identität kommt, die auf Mythen gründen, ist äusserste Vorsicht geboten. Lustigerweise wurde der Tell-Mythos nicht erwähnt. Dies war wohl dem Thema zu verdanken, das Dannie Jost mit ihrer Schilderung zu den Krawallen in Bern klar in eine andere Richtung gelenkt hat.
Dass der Reichtum der Schweiz nicht auf den natürlichen Rohstoffen gründet, von denen die Schweiz wahrlich nicht allzu viele Vorkommnisse hat ausser Wasser und Gestein, wurde uns von Dannie schön vor Augen geführt. Dass der Reichtum der Schweiz davon abhängt, was die Menschen machen, wird auch durch die Metapher des «blue-collar workers» entwickelt: Corsins Hemd – ein typisches Arbeiterkleidungsstück – trägt das Namensschild «Hacker». Der schönste Beweis dafür, dass Leute, die sich mit Information auseinandersetzen, Informationsarbeiter sind.
Aber auch hier lohnt es sich noch, die unzähligen Fragen, die sich noch stellen, zu beantworten. Alles kommt zu seiner Zeit. Da wären zum Beispiel:
- Wie entstehen Mythen?
- Wie beeinflussen Mythen unser Denken?
- Was leisten Mythen zur Identitätsbildung?
- etc.