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Handschriften

Zu Handschriften geht eines der Seminare dieses Semesters. Endlich mal lesen lernen! Das ist doch etwas für Literaturwissenschaftler. Und dann immer auch noch ein bisschen versuchen, genetische Rekonstruktionen herzustellen, so richtig handfestes Zeugs mit psychoanalytischem Potenzial.

Aber die Abgründe der Entstehung dieser Handschriften interessieren ja nur die Auditoren, die’s im Seminar nicht gibt. Und weil die Kurrentschrift bei jedem Autor anders aussieht, so war das mit Handschriften eben, lesen wir uns bei verschiedenen ein: Walser, Goethe, Heine.

Das schöne daran: Nach der Knobelei stehen nicht ausgefüllte Kreuzworträtsel oder Sudokus, sondern Texte, an denen wir uns nach dem Entziffern erst recht die Zähne ausbeissen.

Damals nannte man das noch Philologie.

#7: Aaltierchen im All (95)

Aalglatt soll ein Wort sein, kennen muss man es nicht. Arschglatt ist besser, aber noch nicht an der Reihe, falls überhaupt einmal.

Aall, sogar mit phonetischer Schrift transkribiert, und das im Duden, im ganz normalen, haut mich gleich aus den Socken, sonst sind die äusserst knausrig mit Transkripten, dafür braucht man dann einen separaten, der keine gelbe Farbe hat. Ach, der arme Philosph Aall muss sich mit einer solchen Beschreibung zufrieden geben, mehr kommt nicht, da kann der Leser sich noch so lange besinnen und die drei verschiedenen Buchstaben anstarren, sie verschwimmen höchstens, werden so gross wie das All und dann zum Fadenwürmchen, dem Aaltierchen.