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BITTE ANTWORTEN

Im Moment beschäftige ich mich gerade textlinguistisch mit Lesbarkeitshinweisen. Wie ich gerade merke, könnten E-Mails ganz interessant sein, denn auf welche Referenz von Welt soll man antworten bei einer solchen Mail, lieber Peter Wong. Ich verstehe, dass es ein dringendes Bedürfnis ist, dass ich Ihnen antworte (typografisch angedeutet durch die Versalschreibung).

Ich bin auch interessiert an grossen Geldsummen, die Sie zu haben scheinen. Sonst würden Sie keinen Hinweis darauf machen, dass Sie gro?e Geldsummen transferieren möchten (– oder weshalb sonst würden Sie mir überhaupt eine Mail schreiben, die ich aus meinem Spam-Ordner retten soll?).

Wo ich dann allerdings doch etwas irritiert bin, ist bei der Fülle von Adressierungsmöglichkeiten. Lassen Sie mich nicht entscheiden, welchen Hinweis ich befolgen soll, sonst schwächen sich die Lesbarkeitshinweise gegenseitig ab. Und werfen Sie mir bitte nicht vor, ich hätte die Pragmatik Ihres Textes nicht verstanden. Ich verstehe sehr wohl, dass es sich bei Ihnen um ein sehr dringendes Anliegen handelt.

Immerhin müssten Sie diesen Text hier auch als Reaktion auf Ihre Mail verstehen, sodass ich doch ein wenig Trost finde in Ihrem Versprechen, dass Sie eine Reaktion schätzen. Ach, und wo ich Sie noch bitten wollte: Könnten Sie mir auf die Sprünge helfen, als welche Art von Hinweis ich die Fragezeichen mitten in den Wörtern klassifizieren soll?

Lieber Entschwellung statt Viagra (57)

Die Spam-Sammelaktion, die ich vor noch nicht ganz zwei Wochen hier gestartet habe, trägt wohl schon Früchte. Seit diesem Zeitpunkt hätte ich wohl schon einige Tonnen Viagra-Tabletten bestellen können.

Viel dienlicher wären im Moment wohl schwellungslindernde Wundermittelchen. Das Lehenssystem wurde aber Gott sei dank abgeschafft. Die Wangen eines Hamsters sind im Vergleich mit den Meinigen gar keine richtigen Wangen und schon gar keine «Pfuusbagge».

Es fühlt sich an wie wenn jemand Ballone in den Mund gesteckt und diese soweit aufgeblasen hätte, bis die Oberflächenspannung kein weiteres Blasen mehr ermöglicht. Man ist zuversichtlich, denn bei jedem Ballon verschwindet über kurz oder lang die Luft, ganz einfach und wie über Nacht.

Die Zuversicht muss sich auch aus der Tatsache ergeben, dass man den Patienten wieder aus der Schale gelöst hat. Es kam ihm vor, wie wenn er in einem mære Hauptdarsteller wäre: Eingepackt in Tücher hörte er das Ticken der Uhr – die eine Sekunde ein Tick, die andere ein Tack – und das Einfliessen eines Gases in die Vakuummaschine.

Das mære hat nicht stattgefunden, der Patient wurde nicht für Tod erklärt; von dem Moment, der etwas länger dauerte als geplant, sind nur noch diverse Bauteile von Zähnen, Flecken im Gesicht und Murmeltierbacken übrig geblieben. Und natürlich die beschwerliche Art der Essensaufnahme.

Liebe Spammer, geht in die Ferien (26)

Liebe SpammerInnen,

Bitte macht doch eine, gerne auch zwei, drei Sommerpause(n). Ihr könnt auch das ganze Jahr über Sommer haben, aber macht einfach eine lange Pause. Ein Burnout können wir, die wir in den Genuss eurer Dienstleistungen kommen, nicht verantworten. Lasst eure Computer mal ein kühles Eis essen, damit sie (und Ihr) wieder zur Besinnung kommen. Dann merkt Ihr vielleicht endlich auch einmal, was Ihr mühseliges macht (klar war es ein Krampf, alles einzurichten, aber denkt doch auch an die Konsumenten!). Viagra ist schon genug im Keller gestapelt, auch Gratis-Software, die meinen Browser in die Sätze bringt, habe ich schon genug heruntergeladen (und alles funktioniert auf meinem Mac nicht).

Im Grunde seid Ihr wie diejenigen Zeitgenossen, die Ihre Abfälle auf der Strasse liegen lassen und meinen, sie seien sozial («schliesslich schaffe ich Arbeitsplätze»). Die Mailbox würde nämlich viel besser funktionieren ohne die sehr nett gemeinten Ratschläge und Angebote. Vielleicht lest Ihr mal eure Mails durch, sie nützen sicher, da bin ich davon überzeugt!

Update 9. August 2007: Dieses Blog hat nun schon 99 Spam-Kommentare überlebt, es meint das sei nun genug. Akismet hilft zum Glück dabei, diese herauszufiltern.