Bibliotheken, die sich eigene Buchbindereien leisten, gibt es ja nur noch selten. Selten sind die Bücher vor ihren Lesern geschützt: Mit Plastikfolie, die Praktikanten lieben lernen, wenn sie sich wieder lösen lässt. Die Bibliotheken mit Buchbindereien jedenfalls wollen ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild ihrer Bücher sichern, sie schaffen sich damit sozusagen ihre Corporate Identity.
Ein Buch schlägt farblich stark aus dieser Corporate Identity heraus. Grau statt grün-bräunlich, aber mit der bekannten Signaturmarke, der Signaturschrift und der Beschriftung mit dem Autorennamen. Schlimmer als Katalogisieren muss es sein, dem Buch eine solche Identität zu geben: Kataloge verleichen mit der Zeit, Bücher verschwinden. Aber Bücher verschwinden nicht aus ihrer Identitätshülle. Sie nehmen nur manchmal seltsame Hüllen an wie im Fall der Stadt der träumenden Bücher von Walter Moers: Alles ist Fiktion. Und in diesem speziellen Fall ohnehin: Ein besonders eifriger Katalogisierer hat die fiktive Autorin, deren fiktiver Übersetzer Walter Moers ist, zur Beschriftung des Buches gemacht. Gratuliere, Frau von Mythenmetz!