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Linkeria #23: Erinnerungskasten (Woche 4/5, 2010)

Diese Linkeria ist eine Doppelnummer: Woche 4 ist ausgefallen, die Links werden hier mitgeliefert. Im Nachhinein.

  • Semantic Weblog: Die Idee des semantischen Weblogs. Eine Kombination aus Blog und Wiki: Im Zeitlauf, aber auch in der Enzyklopädie. Äusserst interessantes Projekt.
  • Mein Leben rippen: Der Erinnerungskasten braucht Text. Deshalb muss man aus Musik, Bildern und Büchern Text machen.
  • WordPress vs. Drupal: Weshalb sich Drupal besser fürs Semantic Weblog eignet als WordPress.
  • Semantic Weblog: Der Strom und die Karte. Das Semantic Weblog skizziert. Nach den Worten des Schöpfers: Davinciesque.
  • Digitale Textgenese: Was dabei herauskommen könnte, wenn ein Programm den Weg eines Textes aufzeichnen würde.
  • The fringe benefits of failure: Eine Vorlesung über den Vorteil des Scheiterns. Da sagt doch die Grossmeisterin der Magie: «We do not need magic to transform…»

Jeden Samstag 3 Links und Kürzestzusammenfassungen zu interessanten, visionären, relevanten und lesenswerten Texten aus dem Web. Anregungen werden gerne per Mail entgegengenommen: linkeria [affenschwanz] textworker [punkt] ch

Was Wiki weiss (127)

Auseinandersetzungen mit Namen können erhellend sein. Mit wem teilt man seinen Namen? Wer hört auf die gleiche Lautkombination wie man selbst? Manchmal sind Namen ab dem ersten Moment verbindend, weil man sich merken kann, zu welchem Gesicht der eigene Name auch noch gehört.

Narzisstisch veranlagt wie man ist, möchte man Bilder ansehen, die den eigenen Namen tragen. Manchmal tippt man den eigenen Namen, so peinlich wie es scheinen mag in die Maschine ein. Man tippt in eine Maschine, die alles zu wissen scheint, den eigenen Namen zu kennen vorgibt und einem den Spiegel der eigenen Identität vorhält.

Bei Wiki lernt man beispielsweise, dass unter dem eigenen Vornamen auch noch unzählige Mitglieder der Claudier gemeint waren, marginalisiert den Eindruck, einen eigenständigen Namen zu haben. Auch die Listung von Bischöfen oder gar römischen Kaisern.

Die deutsche Übersetzung des lateinischen Adjektivs claudius anschaunend, bringt Dinge ans Tageslicht, die man nie entdeckt hätte, wenn es die liebe Wiki nicht gegeben hätte: Ein Hinkender oder Lahmer sei man und erst noch ein Verschlossener. Ich bin schon fast daran, ins Wasser zu fallen, das mir Spiegel ist. Vielleicht wäre Konzentration auf sich selbst viel besser als sich einen Spiegel vorzuhalten, der demokratisch zusammengesetzt eine Meinung zu einem Namen zeigt, der zwar für die eigene Identität wichtig, aber nicht bezeichnend zu sein scheint.

Manchmal wird man gegrüsst mit Namen, die nicht die offiziellen sind und ist damit vielleicht besser bedient. Und noch besser ist man bedient, wenn man nicht dauernd das Gefühl hat, man müsse bei sozialen Netzwerken seine Identität aufpolieren. Viel besser, wenn man erst gar keine zweite Identität hat. Eine reicht im Normalfall aus, wird sogar als Normalfall angesehen.