Archiv der Kategorie: Beobachtet

Kinowunder des letzten Jahrtausends (18)

Bei Google Video habe ich einen Film von Fritz Lang, einem sehr erfolgreichen österreichisch-amerikanischen Filmregisseurs entdeckt. Nachdem ich schon Ausschnitte aus Dr. Mabuse gesehen haben, die insgesamt verwirrlich waren, dachte ich, dass ich den Filmer gerne noch von anderen Seiten kennenlernen möchte. Vielleicht gewöhnt man sich auch an die Art des Films?Aber es ist wohl nicht nur der Film Dr. Mabuse, der insgesamt eher befremdend auf mich gewirkt hat, sondern die Art des Films, wie er in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts sehr erfolgreich war. Langsamere Bildsequenzen, Schwarzweiss-Streifen, Stummfilm und noch vieles mehr. Das einzige, was ich aus dieser Zeit kannte waren wohl die Charlie Chaplin Filme, die mir sehr gut gefallen.Hier aber noch der Film »Eine Stadt sucht einen Mörder«. Viel Spass damit!

Chuchichäschtli-Orakäl

Dank Tobi bin ich aufs Chochichästli-Orakel gestossen. Fast so lustig wie im Sprachatlas deutsche Schweiz kann man herausfinden, aus welcher Region der Dialekt stammt, den man spricht. Leider gibt es da keine Tonbandaufnahmen, aber für das Identifizieren der eigenen Identität reicht das Material gerade noch so knapp.Update: Jetzt lese ich in der FAQ, dass die Auswertung mit den Daten aus dem «Sprachatlas der deutschen Schweiz» gemacht wird.

Woher stammen die Daten, die für die Auswertung verwendet werden? Die Analyse basiert auf dem „Sprachatlas der deutschen Schweiz“ von R. Hotzenköcherle, einem achtbändigen Standardwerk der Schweizer Mundarten (A. Francke Verlag, Gerbergasse 48, 4001 Basel). Gewährsleute für Spezialfragen waren A. Kölbener und A. Jenal – vielen Dank!

Stand up – nochmals!

Obwohl die Kampagne mit den schwerstbehinderten Bundesräten sehr provokativ war, hat sie dem Abstimmungsresultat zur IV-Revision nicht viel genützt. Hamoun von der Stand up-Initiative (oder Stand up Seite selbst) fand die Initiative gut; der grösste Teil der Bevölkerung jedoch nicht, weshalb die Kampagne dann wohl auch nicht grossflächig eingesetzt wurde.Die Zustimmung zur Revision der IV dürfte wohl nicht unbedingt erstaunen, haben doch die bürgerlichen Parteien ein reichlich hetzerisches Plakatangebot auf den Strassen platziert. So hiess es zum Beispiel, dass es genug mit dem Missbrauch sei und jetzt wieder eine stabile IV gebraucht werde.Allerdings kann ich diese Hetzkampagne nicht ganz nachvollziehen, denn die Missbrauchs-Rate ist nicht so sehr hoch. Der Fall des letzten Jahres, wo jemand in Spanien ein Kinder-Heim nach sehr ominösen und auch zu verurteilenden Weisen geführt hat, und dabei rausgekommen ist, dass dieser Mann IV bezieht, hat wohl sein volles getan und die Leute davon überzeugt, dass es IV-Missbrauch in grossem Stil gibt.Die Medien machen reichlich Politik… Und bald wird es wohl in der Schweiz nur zwei grosse Medienhäuser geben, die Konsolidierungsphase hat ja vor Kurzem einen weiteren Schritt in Richtung Zweihäuser-Medien-Landschaft gemacht.

Proust und Bilder

Während der Lektüre von Prousts A la recherche du temps perdu kommen einem immer wieder Werke der Kunstgeschichte entgegen, die beschrieben werden oder die selbst eine Person beschreiben. Da ist es natürlich wichtig, die verschiedenen Bilder auch zu kennen. Gerade wenn beispielsweise die Caritas von Giotto als Vergleichsbild für die schwangere Küchenmagd gebraucht wird.

caritas_giottoBild: Giottos Caritas

Auf der Webseite TempsPerdu.com sind die anzitierten Bilder schön versammelt und nach Maler sortiert aufgelistet. Die Seite ist auf englisch und enthält noch weitere interessante Links. So zum Beispiel den Link zur Gallica, wo Handschriften-Scans von Le temps retrouvé begutachtet werden können. Ob jemand dazu imstande ist, diese auch zu lesen ist eine andere Frage ;-). Das Verständnis wiederum ein anderes Kapitel, denn dieses gestaltet sich sogar bei der Druckversion immer wieder relativ schwierig. Dann sollte man aber nicht verzweifeln ob Prousts sprachlichem Meisterwerk, sondern die Sätze segmentieren und isoliert verstehen, um dann einen Rückschluss auf das Gesamte zu machen. (Und ja, die Absätze helfen einem, zusammengehörende Einheiten ausfindig zu machen!)