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José Saramago †

«Am darauffolgenden Tag starb niemand.» So beginnt und endet José Saramagos Roman Eine Zeit ohne Tod. Gestern ist José Saramago gestorben.

Die Nachrufe auf den bloggenden Nobelpreisträgern betonen alle seinen Atheismus, seine linkspolitische Haltung und sein engagiertes intellektuelles Leben, das in einfachem Milieu begonnen hat.

Das Buch, in dem am darauffolgenden Tag nicht gestorben wird, zeigt die Utopie einer Menschheit, die nicht mehr stirbt. Der Modus des «Was wäre wenn?» lässt Regierungen in sehr schwierige Situationen kommen und skandalöse Entscheidungen fällen. Die Figuren in seinem Buch machen sich auf zu einem Exodus in Länder, in denen noch gestorben werden kann, um der trostlosen Welt zu entkommen.

In einem seiner letzten Blogs dankte Saramago Henning Mankell für seinen Bericht vom Gazaschiff:

Gracias, Mankell.
Un abrazo,
José Saramago

Danke, Saramago. RIP.

Oszillierende Ruhe

Der Sommer bringt Freuden mit sich: Schönes Wetter, Lust Zeit draussen zu verbringen und Zeitnöte, die man sich nicht erklären kann. Plötzlich türmen sich noch nicht geschriebene Arbeiten aufeinander und Prüfungen warten. Aus diesem Grund ruht hier jetzt alles (auch die Kommentare).

Haben Sie einen schönen Sommer!

Nymphéas

Vor einer Woche sind wir zwischen den Bildern hin und her gelaufen. Ich wunderte mich darüber, wie ein Mann in einem Leben so viele Bilder sammeln kann. Man muss dazu natürlich ein grosses Kriegsbudget haben, aber Bührle scheint gerade dies gehabt zu haben. Und dann diese unterschiedlichen Stile: Da stehen gotische Skulpturen neben neben den Künstlern der Moderne, Natures mortes neben Familienessen. Da weiss man manchmal nicht mehr genau, welcher der Teile nature und welcher mort ist, das ist im Barockteil einfacher, weil der Totenkopf gleich nebenan liegt.

Besonders angetan haben es mir die Zuschauer, denen man so schön zuschauen kann, wie sie einem zuschauen, weil man von einem Bild zum anderen geht und wieder zurück und wild gestikuliert, welche Farbkomposition einem besser gefällt. Oder wie die Leute beginnen, plötzlich auch immer wieder die Nähe zum Bild zu verändern, weil das aussieht, als ob man etwas von der Kunst verstehen würde Kunst anzuschauen, weil es dabei gar nicht so sehr auf die Kunst, sondern aufs Schauen und Geschautwerden ankommt.

Neben den Zuschauern sind es natürlich drei Bilder der Ausstellung, die den Teich in den verschiedenen Lichtverhältnissen zeigen und die Nymphéas ganz unterschiedlich erscheinen lassen. Ich erzähle dann, dass ich diese Riesenformate Monets auch im Kreditkartenformat hätte haben können: So hätte ich sie immer mit dabei gehabt. Immer ein Teich voll Nymphen.

Linkeria #32: Allerlei Kreatives (Woche 15, 2010)

jef safi: Entropy ≥ Memory . Creativity ². cc
  • Ken Robinson says schools kill creativity: TED Talk zu Schule und Kreativität. Die Forderung, dass Schule Kreativität mehr fördern sollte. Gerade auch deshalb, weil die Zukunft so unvorsehbar ist: «Creativity is as important as literacy.»
  • 10 Unconventional Ways to Improve Your Writing: Der Barefootgeek hat immer mal wieder interessante Ideen zum Schreiben. Zum Beispiel diese: Sitz nicht, sondern steh auf zum Schreiben! Sozusagen «Stand up for your rights
  • Overcoming Creative Block. Kreative antworten auf die Frage aller Fragen: What do you do to inspire your creativity when you find yourself in a rut? [via subtraction.com]

Foto-Credits: cc jef safi

Jeden Samstag 3 Links und Kürzestzusammenfassungen zu interessanten, visionären, relevanten und lesenswerten Texten aus dem Web. Anregungen werden gerne per Mail entgegengenommen: linkeria [affenschwanz] textworker [punkt] ch