Archiv der Kategorie: Wörterbuchleser

#6: Der elektrisierte Aal (94)

Ach, der Aal, ein Fisch. Die einen lieben ihn lieber auf dem Teller, als dass sie ihm in freier Wildbahn begegnen möchten. Die anderen wollen ihn im Zoo anschauen. Der Züri Zoo hat auch solche tollen Fische. Die einen, ich glaube, das waren die Zitteraale, können Spannungen erzeugen, die im Wasser messbar gemacht werden können. So unglaublich, dass jüngere Begleiter Panik vor den Viechern bekommen, obwohl sie hinter Glas ausgestellt sind und keine Ausbruchversuche machen.

Dazu passt auch gleich noch das Verb, das danach steht: aalen soll umgangssprachlich bedeuten, dass man sich behaglich ausgestreckt ausruht. Auch wenn der Aal sich in seinem Gehege nicht so wahnsinnig behaglich ausruht, wollen wir dem Sinn des Verbs nicht weiter auf den Grund gehen, der Druck unter Wasser ist uns zu gross.

#5: Analoge Aufnahmen (93)

In der digitalen Welt kaum noch anzutreffen ist die AAD. Eine Abkürzung, die niemand mehr braucht, obwohl CDs noch überall vorhanden sind: Analoge Aufnahme, analoge Bearbeitung und digitale Wiedergabe. Nichts mit Magnetstreifen, sondern modernste Laser! Die gehen nicht so schnell kaputt wie die Zahnräder im Kassettengerät, das erst vor kurzem den Geist aufgegeben hat. Nicht MP3 hat der Kassette den garaus gemacht; es war das Abspielgerät selbst, das sich in diese missliche Lage begeben hat.

#3: Tönen, solange man kann (90)

Die Tonbezeichnung a oder A, wie schön. Auf der Blockflöte ganz einfach zu realisieren: Zeige- und Mittelfinger der linken Hand verschliessen die obersten Löcher; der Daumen zusätzlich noch das untere Loch, wenn jemand eine bessere Bezeichnung als Loch weiss, bitte ergänzen!

Aa Dass schon der dritte Beitrag etwas vulgär wird, hätte sich der Wörterbuchleser nicht gewünscht, es lässt sich aber nicht verhindern, denn Wörterbücher sind nun mal alphabetisch aufgebaut. In der Kindersprache macht man nämlich Aa (in der Schweiz wohl eher Gagi, eine Onomatopoesie ist das wohl nicht), wusste ich selbst noch nicht, dabei hätte man die ersten paar Einträge eines Wörterbuchs ruhig mal lesen können, unglaublich, dass man das nicht macht.

Oft werden aber auch Flüsse Aa genannnt, aber auch kleinere Gerinnsel wie Bäche.

Wenn das ganze gross geschrieben wird (also AA), haben wir es mit dem Auswärtigen Amt oder den Anonymen Alkoholikern zu tun. Dass man da beim Wörterbuchlesen gewisse Verbindungen herstellt, die man nirgendwo sonst so eindeutig sehen würde, ist wohl kein Problem…

#2: Zeichen und Abkürzungen (89)

Ein unverzichtbares Zeichen hat auch im Duden einen Eintrag bekommen: Das @. Lateinlehrer erklären jeweils stolz, dass das Zeichen aus dem lateinischen ad hervorgebracht worde sei, ob an der Legende etwas ist? Nachvollziehbar wäre es schon, denn wenn man nur genug willig ist, das a und das d darin zu sehen, sieht man es wohl auch.

a. soll eine Abkürzung von Ortsnamen sein, beispielsweise Frankfurt a. Main. Dabei fällt mir auf, dass ich die Stadt unbedingt mal besuchen müsste, damit ich die Bedeutung des a. richtig merken könnte. Bei Affoltern am Albis ist das genauso, aber Frankfurt klingt irgendwie wichtiger als Stadt und dem schönen Fluss.

a. soll aber gleichermassen auch die Abkürzung von lateinisch anno (domini) sein oder Altbundesrat. Wenn man die blochersche Jahreszählung einführen wollte und mit dem Abtreten des Bundesrates verbinden wollte, wäre 2008 das anno Blocheris 1, aber nur nicht anfangen, zu spitzfindig zu werden, schon gar nicht am Anfang dieses Blogs.