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#13: Abart und Art (102)

Aber nein, Abart ist wieder einmal so ein Begriff, den man sich schwer vorstellen kann, denn Art – von lateinisch ars, artis kommend und Kunst bezeichnend, dann eine Partikel ab vornedrangehängt, die ja den Sinn des danach kommenden negiert. Bei Abart, der Ab-Kunst macht das Ganze keinen Sinn, denn Kunst, also Art, entsteht doch gerade dadurch, dass sie abgerückt ist von der Kunst. Wenn etwas abartet, eben abweicht, wird es erst zur neuen Art. Art und Abart bedingen sich eventuell sogar, das müssen aber andere entscheiden. Abartig zu sein und Abartigkeit zu demonstrieren ist vielleicht auch die Aufgabe der Art. Wir wollen hier aber gar nicht Aufgaben oder Nicht-Aufgaben von Kunst definieren, sie soll sich doch selbst definieren und – wenn wir etwas wünschen dürfen – ihr Zeigen zeigen, denn dann ist der Zugang vielleicht nicht zu.

#2: Zeichen und Abkürzungen (89)

Ein unverzichtbares Zeichen hat auch im Duden einen Eintrag bekommen: Das @. Lateinlehrer erklären jeweils stolz, dass das Zeichen aus dem lateinischen ad hervorgebracht worde sei, ob an der Legende etwas ist? Nachvollziehbar wäre es schon, denn wenn man nur genug willig ist, das a und das d darin zu sehen, sieht man es wohl auch.

a. soll eine Abkürzung von Ortsnamen sein, beispielsweise Frankfurt a. Main. Dabei fällt mir auf, dass ich die Stadt unbedingt mal besuchen müsste, damit ich die Bedeutung des a. richtig merken könnte. Bei Affoltern am Albis ist das genauso, aber Frankfurt klingt irgendwie wichtiger als Stadt und dem schönen Fluss.

a. soll aber gleichermassen auch die Abkürzung von lateinisch anno (domini) sein oder Altbundesrat. Wenn man die blochersche Jahreszählung einführen wollte und mit dem Abtreten des Bundesrates verbinden wollte, wäre 2008 das anno Blocheris 1, aber nur nicht anfangen, zu spitzfindig zu werden, schon gar nicht am Anfang dieses Blogs.