Öko-Ablasshandel zum Zweiten (27)

Das Spiel mit dem Gewissen

Der Öko-Ablasshandel, der mit myclimate.org etc. prominente Vertreter hat, scheint nicht nur mich (vgl. Beitrag (Post-)Moderner Ablasshandel) zu stören. Dass sich Leute ihr ökologisches Gewissen reinkaufen wollen und deshalb Spenden für jede Flugmeile tätigen, ist wohl schon von einem Bewusstsein für die Umwelt hervorgerufen, wird aber nicht durch verantwortliches Handeln quittiert. Ich habe den Al Goreschen Film nicht gesehen und habe ehrlich gesagt auch keine Lust, ihn mir zu Gemüte zu führen. Auf Tipps bezüglich Umweltverhalten von einem Umwelt-Aktivisten mit drei riesigen Displays, die weiss Gott auch nicht sehr umweltfreundlich sind, auf dem Schreibtisch kann ich gut verzichten. Dass Öko ohne Verzicht auf Vielfliegerei und grenzenlose Mobilität nicht funktioniert, meint auch Andreas Dietrich im Tagi-Magi.

Konsum fürs Klima

Dass Konsum und Klima nicht unbedingt miteinander verschmolzen werden soll ist wohl die naheliegendste Folgerung daraus, dass wenn etwas bewusst gemacht werden soll, es nicht mit dem normalen Konsum beigegeben werden soll. Das heisst, es soll nicht als Supplement zum Konzert Klimaschutz betrieben werden, wie dies beispielsweise bei Live Earth geschieht, sondern als bewusster Akt. Es ist so wie bei den Superpunkten von Coop: Wenn man ein Produkt nur kauft, weil man damit Superpunkte bekommen kann, ist es garantiert falsch, dieses zu kaufen. Beim Klimaschutz mit Live Earth genauso: Wer nur ans Konzert geht, um das Klima zu schützen, sollte effektivere Methoden wählen.Vielleicht hilft ja – ganz nach dem Motto der Streetparade – respect auch bei der Natur. Respekt haben vor der Gewalt der Natur sollten wir wohl alle, denn wir können sie nicht so einfach wie die S12 bändigen.

Update 12. August 2007:

Wenn wir’s schon von Streetparade und myclimate haben, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Streetparade sich bei myclimate engagiert hat und deshalb die Lovemobiles «klimaneutral» – wie eine Dampfmaschine mit Holz – um das Zürisee-Becken fahren.

Liebe Spammer, geht in die Ferien (26)

Liebe SpammerInnen,

Bitte macht doch eine, gerne auch zwei, drei Sommerpause(n). Ihr könnt auch das ganze Jahr über Sommer haben, aber macht einfach eine lange Pause. Ein Burnout können wir, die wir in den Genuss eurer Dienstleistungen kommen, nicht verantworten. Lasst eure Computer mal ein kühles Eis essen, damit sie (und Ihr) wieder zur Besinnung kommen. Dann merkt Ihr vielleicht endlich auch einmal, was Ihr mühseliges macht (klar war es ein Krampf, alles einzurichten, aber denkt doch auch an die Konsumenten!). Viagra ist schon genug im Keller gestapelt, auch Gratis-Software, die meinen Browser in die Sätze bringt, habe ich schon genug heruntergeladen (und alles funktioniert auf meinem Mac nicht).

Im Grunde seid Ihr wie diejenigen Zeitgenossen, die Ihre Abfälle auf der Strasse liegen lassen und meinen, sie seien sozial («schliesslich schaffe ich Arbeitsplätze»). Die Mailbox würde nämlich viel besser funktionieren ohne die sehr nett gemeinten Ratschläge und Angebote. Vielleicht lest Ihr mal eure Mails durch, sie nützen sicher, da bin ich davon überzeugt!

Update 9. August 2007: Dieses Blog hat nun schon 99 Spam-Kommentare überlebt, es meint das sei nun genug. Akismet hilft zum Glück dabei, diese herauszufiltern.

Lexikon des Unwissens ist auch ein Lexikon des Wissens (24)

Die Sammlung an Büchern, die die Welt nicht braucht, ist mit dem Lexikon des Unwissens nicht um ein Buch reicher geworden. Das Buch gehört in jede Bibliothek, die sich eine solche nennen will, schliesslich ist das Buch Schlüssel zu Wissenschaftsgeschichtlichem und stellt interessante Fragen (wieder). Bei Tink.ch mehr zum Buch.Aber Achtung! Die Fragen sind gefährlich… Und ja, wenn jemand eine Antwort darauf hat, weshalb es in der metro immer so heiss ist, bin ich äusserst dankbar (sie muss nicht einmal plausibel sein).Übrigens, sar1na, aus dem Moritz wird wohl nichts, der ist zur falschen Zeit am falschen Ort.

Schockierender Artikel über Putins Faschismus (23)

Das britische Blatt Daily Mail hat einen sehr schockierenden Artikel veröffentlicht, in dem es um Russlands neue Jugendlager geht. Der Bericht erzählt von Jugendorganisationen, die an die Hitlerjugend erinnern. New School Politics weist darauf hin, dass Russland so zu einem Problem für die Weltpolitik werden könnte, denn wie Amerika vom Öl des Nahen Ostens unabhängiger werden will, wird wohl eine grössere Abhängigkeit von Russland entstehen, das grosse Öl und Gas-Ressourcen aufweisen kann.Daily Mail: Sex for the motherland: Russian youths encouraged to procreate at camp

[via New School Politics]