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#30: Vom abbruchreifen Haus (133)

Bevor die Fassade dieses Blogs abzubröckeln beginnt, muss es unbedingt frisch verputzt werden. Abbröckelung ist nämlich für die Leute äusserst gefährlich, die an einem solchen Gebäude vorbeilaufen, hat man mir gesagt. Ich habe dies aus vertraulicher Quelle, denn als Hausbesitzer muss P. es wissen, dass man mit Abbröcklung nicht immer einfach davonkommt.

Es gibt Leute, die behaupten, sogar mit einer Busse davon gekommen zu sein, weil sie aus irgendeinem Grunde, der netten Einladung nicht gefolgt sind, doch endlich das Haus zu renovieren und der Fassade einen neuen Anstrich zu geben. Viel lieber sind sie mit dem Geld in die Ferien verreist und haben sich einen frischen Apfel vom Baum abgerockt.

Aber es wäre doch allzu Schade, aus den Ferien zurückzukehren und beim Abbruch des eigenen Hauses zuzuschauen, auch wenn es wohl für die Nachbarn eine Genugtuung wäre. Auch wenn man in den Ferien Häuser zu sehen bekommen hat, die sich in einem noch desolateren Zustand befanden. Je nach dem, wie weit südlich man sich begibt, so hört man, soll dies gar zur Baukultur gehören.

In diesen Kulturkreisen liegt den Behörden wohl aber daran, die Abbrucharbeiten nicht selbst durchzuführen. In Staaten, wo es noch etwas gilt, die Fassade zu wahren, wird wohl die Abbruchgenehmigung ziemlich schnell gewährt. Warum sollte man auch eine Ruine schützen wollen, in der schon neue Bäume wachsen, die der Natur sozusagen in ihrer Wildheit überlassen werden könnten? Und das erst noch mit der Kenntnis, dass es die Jahreszeiten gibt, denn Musik hat man ja immer schon gerne gehört. Und in einem Abbruchhaus hört sich diese Musik weniger gut als in einem Haus, das noch nicht in abbruchreifem Zustand sich befindet.

#14: Abastende LinguistInnen (103)

Eine Unfähigkeit zu geben – die sogenannte Abasie – ist für viele unvorstellbar. Wie soll man denn nicht geben können? Und vor allem – wenn wir es schon mit einem medizinischen Terminus zu tun haben – wie ist das medizinisch erklärbar? Man kann im Wörterbuch lesen solange man will, die Erklärung steht nicht da. Da haben sich die LinguistInnen nicht genügend abgeastet, denn das wäre für den Leser oder die Leserin von grossem Interesse.
Wer Bäume fällt, muss sie auch abästen. Ein leidiges Unterfangen, aber heute mit den modernen Maschinen und der Technik keine Sache mehr. Wir haben die Maschine schon erleben dürfen, nachdem der Lothar am Stephanstag unzählige Bäume in der Region der Mörsburg entwurzelt hat. Ein riesiges Gefährt mit Teleskoparm packte die Baumstämme, ästete sie ab, schälte die Rinde weg und zersägte die riesigen Stämme in Einzelteile. Wie beim Rüsten in der Küche, einfach nicht en miniature.