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Wecker gehen auf den Wecker

Eigentlich war der Gedanke einmal gewesen, jedes Mal beim Aufwachen an die schöne Pariser Zeit erinnert zu werden. Erinnerungen an die Schachspieler im öffentlichen Park, die der Hitze der Grossstadt einen Springer stehlen. Auch daran, wie man auf den Stühlen gesessen hat, die mit ihren abgeschnittenen Beinen richtig einladend wirken.

Dabei darf man den Aussicht nicht vergessen: die Kinder, die ihre kleinen Boote mit einem Holzstab angetrieben haben. Ein kleiner Schubs und die Boote schwimmen vom einen Ufer ans andere. Einwirkungen von aussen wie wenn ein Wind den Booten seine Kraft geliehen hätte.

Nach dem stundenlangen Zuschauen dann genug Energie gesammelt, um weitere Erkundungen der Stadt vorwärts zu treiben. Dabei immer wieder vorgestellt, wie man mit einem Stab geführt wird, vom einen ans andere Ufer.

Da kann man dann gar nichts dafür, wenn man plötzlich in einem Möbelhaus landet, wo man auch gar nicht anders kann als irgendwelche Espressotassen zu kaufen, die auf den Namen «Sylvie» hören. Während man dann nicht mehr weiss, ob man sie gekauft hat, weil die Tassen oder der Name schön war, aber trotzdem bereut, keinen Espresso zu trinken, kommen auch die Gedanken wieder, die den Kauf des Weckers im gleichen Kaufhaus veranlasst haben.

Hoffentlich funktionieren die Stecker, das eigene Süppchen in der Schweiz kocht ja auch auf anderen Steckdosen. Zu Hause entdecken, dass Suppen überall mit Wasser gekocht werden. Dabei schöner aufwachen, weil man die Boote mit im Bett hat.

Weil ein Aufwachen im Boot zu Beschwerden im Kreislaufsystem führen kann, auf die Erinnerungen verzichtet. Und so geht der Alarm, auch derjenige mit Pariser Herkunft, am morgen nur noch auf den Wecker, insbesondere dann, wenn statt Radio der richtige Alarm ausgelöst wird.