So ging es mir gestern mit Miles Davis: Time After Time und nochmals und nochmals. Bei jedem Hören entdeckt man eine neue Schattierung der Trompetenklänge, die so viel melancholischer zum Ohr kommen als der Gesang von Cindy Lauper. «Liegt dies daran, dass die Trompete gedämpft ist? Oder daran, dass man biografistisch Musik hört?»
Solche Fragen sind dermassen unergründlich, dass ich mir immer wieder diese gedämpfte Trompetenstimme angehört habe. Solche Hörexperimente graben immer weiter: immer weiter in den Untergrund. Wenn man nicht mehr graben will, kommt man aus dem eigenen Loch nicht mehr raus und ist trotz er-innerndem Hören immer noch nicht weiter als am Anfang: Da war die Entscheidung ganz subjektiv: «Die Davis’sche Variante gefällt mir besser.». Und dies im Wissen darum, dass sie nicht nur Original, sondern auch «bloss Interpretation» ist.
Wie soll man so noch Musik hören?