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Wohin gehst du, Neuland?

Endlich wagt es David Bauer in der Sonntagszeitung, der NSA-Debatte einen neuen Kontext zu geben. Sein Artikel «Wir sind nicht selbst schuld» argumentiert dafür, die beliebte Schlussfolgerung aus der NSA-Affäre zu hinterfragen, dass man selbst Schuld sei am Debakel. Das beliebte Argument, dass man selbst Schuld sei, wenn die Daten bei der NSA landen, wenn man sie zuvor auf Facebook und Co. ins Netz stellt, sollte nicht ziehen, weil es verkürzt ist .

Damit sollte es jetzt endlich möglich werden, nicht mehr  verkürzt über diese ganze Affäre nachzudenken. Es wäre jedenfalls wünschenswert, wenn die öffentliche Debatte eine solche Wendung nehmen könnte. Und dies insbesondere mit der Schlusspointe des Artikels: Er fragt, was wohl passiert wäre, wenn man in der Fichen-Affäre die Konsequenz gezogen hätte, einfach keine Spuren mehr zu hinterlassen oder sich unauffällig zu verhalten. Dem kann man nicht laut genug zustimmen, denn die Nutzer haben nicht das Einverständnis gebgeben, die Daten an direkt an die NSA weiterzuleiten.

Als Netzbürger sollten wir die Möglichkeit wahrnehmen, das Neuland aktiv mitzugestalten, darüber zu debattieren, was im Netz passieren soll und geschehen darf. Wenn man diese Fragen mit der Schuldfrage verwechselt, ist es kein Wunder, wenn sich Ernüchterung über das Netz breit macht.