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Wordeln für bessere Texte

Wordle macht schöne Tag-Clouds. Es fasst mit seinen Wolken aber auch wichtige bzw. häufige Begriffe aus Texten heraus und stellt sie visuell dar. Das habe ich mit dem Stechlin etwa gemacht, der so unglaublich überblickbar wirkt. Nach diesem Wordle kommen die Wörter ja oder immer relativ häufig vor.

Der Stechlin dargestellt von Wordle

Dies brachte mich auf die Idee, Seminararbeiten zur Überabeitung zu wordeln: Ich kopierte den gesamten Text einer Seminarbeit in Wordle hinein, das mir dann schnell sehr häufige Wörter zeigte. Interessanterweise war es nicht Terminologie, die gehäuft vorkam, sondern Wörter wie zeigen oder sich zeigen.

Mit dieser Liste häufig vorkommender Wörtern lässt sich nun gut nach dem Stilprinzip variatio delectat vorgehen. Die sehr häufig vorkommenden Wörter sucht man in der Textverarbeitung und markiert sie farblich oder typografisch. Ausgedruckt (aber auch am Bildschirm) eruiert man dann die Häufungen, erschrickt über sich selbst und die eigene Schreibe. In einem zweiten Schritt lassen sich meistens treffendere Wörter finden, viele lassen sich aber auch einfach streichen.

Altes und Neues

Ich beschäftige mich im Moment gerade mit dem Thema des Alten und Neuen im Stechlin für eine Seminararbeit. Während des Referats habe ich schon herausgefunden, dass es nicht so einfach ist, das Alte und das Neue eindeutig einer Gruppe von Figuren zuzuordnen, wie ich mir das vor der Lektüre vorgestellt hatte. Dies liegt wohl am Modus, in dem das Alte und Neue im Roman verhandelt werden: Es ist nicht der Erzähler, der explizite Zuweisungen macht, sondern die Figuren, die im Gespräch über die Positionen verhandeln.

Nun habe ich einen elektronischen Volltext gesucht, damit ich den Text auch computerphilologisch abfragen kann und so einfacher treffende Stellen finde. Bei Wikisource habe ich dabei eine (mir) neue Funktion entdeckt. Natürlich gibt es den Stechlin, Fontanes Alterswerk im Volltext online, aber nur in Kapitel zerstückelt. Bei Wikisource ist es nun aber möglich, ein Buch aus den verschiedenen Wiki-Seiten zu machen (unter «Drucken/exportieren), das man sich dann als PDF oder Openoffice-Dokument herunterladen kann. So ist man dann auch schon gerettet: Das Openoffice-Dokument lässt sich in .rtf-Dokument umwandeln, das ich dann in Tustep importieren kann, mit dem wiederum ich die Textabfragen machen kann.

Immer wieder unglaublich, wie das Internet das Alte und das Neue näher zusammenrückt.