Man kann sich gut und lange überlegen, mit welchen Programmen man arbeitet. Man kann sich noch viel besser und viel länger überlegen, mit welchen Geräten man arbeitet. Aber am besten überlegt man sich so lange die beiden ersten Dinge, dass man gar nicht dazu kommt überhaupt etwas zu machen.
Gewisse Dinge muss man dann einfach machen (zum Beispiel ein iPad kaufen). Dann findet man es ganz toll, so ein Teil zu besitzen. Dann liest man irgendwo, dass es vielleicht doch nicht so toll ist, weil man da sehr gebunden ist an das, was einem für das Gerät angeboten wird. Und dann zeigt man seiner Liebsten, wie viel Elektroschrott man da so auftürmen kann auf dem Tisch. Da schreibt man Essays über Bachtin oder Humboldt darauf. In der Bibliothek sieht man aber all die mit ihren riesigen Macbook Pros, so ohne glänzigen Schirm. Und plötzlich kommt einem die Idee wieder: Viel besser wäre ein Gerät für alles.
Aber meine lieben Kinder, das gibt’s nicht. Einfach war wohl gestern. Und deshalb bringts auch gar nichts, sich tausend Mal zu überlegen, was man eigentlich hätte tun sollen. Denn das Pad ist schon gekauft, und es ist unglaublich leicht und mit externer Tastatur sehr gut zu betippen (übrigens auch ohne).
Und schliesslich kommt’s auf die Workflows an, die man sich für die Geräte zusammenschustert. Und für all die Programme und Apps. Und das hiesse dann: Schreiben mit dem iPad, auszeichnen mit Formatvorlagen in Word, aber heiss gestrickt und dann einmal in Tustep reinlassen und schön ist. Oder: Feeds mit dem Google Reader lesen und weiterempfehlen auf den Social Networks. Oder Bücher kaufen, ISBN-Nummern mit Zotero erfassen und erst dann ins Büchergestell legen.