Meine junge Orchidee, die ich erst neulich von der Mutterpflanze abgelöst und auf neues Substrat gepflanzt habe, wächst nicht nur prächtig; auch die Wurzeln werden von Tag zu Tag dicker. Ganz erstaunlich eigentlich, denn vor gut zwei Wochen waren die Wurzeln bloss Luftwurzeln.
Normalerweise heisst es ja, jemand wachse wie ein Welpe, ich muss das Sprichwort korrigieren: Es sollte viel eher heissen, dass jemand wie eine junge Orchidee wachse. Die Blätter sind im Vergleich mit der Vorwoche und den ersten Blättern, die so langsam aber sicher den Geist aufgeben, schon wieder prächtig gewachsen.
Langsam will der Topf als Ausbreitungsort nicht mehr genügen, die Blätter fangen bereits an, über den Rand hinauszuwachsen und den Topf bloss noch als Reservoir für die Wurzeln und Nährstoffe zu verwenden, die ja im Substrat noch in Hülle und Fülle bereit stehen.
Die Farbe der Pflanze wird immer kräftiger: Die grüne Farbe der Blätter erinnert mich mehr und mehr an den grünen Rasen in Irland, was allerdings nichts heissen will: Rot-Grün-Farbenblinden soll man im Urteil über grüne Farben nicht unbedingt trauen, schon gar nicht, wenn es subtile Farbunterschiede sind.
Während der Beobachtung des Wachstums bleibt die tägliche Freude über immer grössere Blätter, die nicht nur länger, sondern auch breiter werden und eine intensivere Farbe. Und was noch viel schöner ist: Die Vorfreude auf die ersten Blüten, die hoffentlich bald kommen werden, wenn die Mutterpflanze aufgehört haben wird zu blühen und umgetopft wird. (Sie hat dringend neues Substrat nötig, jedoch soll man Orchideen nicht umtopfen, während sie in der Blüte sind oder austreiben.)